Hypnose aus christlicher Sicht
Sind Glaube und Hypnose miteinander vereinbar?
Um diese Frage zu beantworten, haben wir mit Roland Wicher, einem evangelischen Pfarrer aus Petrus-Giesensdorf in der Nähe von Berlin gesprochen. Roland Wicher hat bereits selbst eine Hypnose-Therapie gemacht und kann somit aus erster Hand über seine Erlebnisse und Gedanken zum Thema berichten.
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Basierend auf seinem Wissen über den Glauben und die Bibel, stellt Roland dar, wie sich Hypnose-Therapie und Religion verbinden lassen.
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Christoph: «Immer wieder kommt es vor, dass Personen uns kontaktieren, um zu erfahren, wie sich Hypnose-Therapie mit Glauben verbinden lässt. Du hast dich als gläubiger Mensch für eine Hypnose-Therapie entschieden. Magst du uns erklären, wie du das Thema Hypnose und Glaube für dich in Einklang gebracht hast?»
Roland: «Es gibt mehrere Aspekte aus meiner Sicht, wie Hypnose und Glaube miteinander zu verbinden sind: Jesus wird in der Bibel immer wieder als Heiler beschrieben und wie er diversen Menschen ihr Leiden nimmt. Heilung ist im Christentum ein zentraler Faktor und hat eine lange Tradition. Die Heilung des Menschen steht dabei immer im Vordergrund. Daher sehe ich das Thema Heilung im Glauben in keinem Widerspruch zur Hypnose.»
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«Ein weiterer Punkt ist, dass ich bereits binnen meiner Ausbildung mit Hypnose in Kontakt gekommen bin. Der Grund dafür war, dass ich die menschliche Psyche möglichst fundiert kennenlernen und verstehen wollte. Dazu gehörte meines Erachtens auch Hypnose, als eine moderne Form der Therapie.»
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Christoph: «Den Standpunkt, dass im Glauben nur der Heilige Geist heilen kann... Wie siehst du das?»
Roland: «Das sehe ich kritisch, weil wenn Christen dieser Meinung wären, würden sie den Heiligen Geist zu sehr für sich selbst beanspruchen und sein eigenes aktives Wirken in Frage stellen. Daher ist nicht ausgeschlossen, dass der Heilige Geist eine gewisse Mitwirkung bei der Hypnose-Therapie hat, unabhängig vom Glauben des Therapeuten.»
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Christoph: «Im Rahmen der Hypnose-Therapie werden die Selbstheilungskräfte des Menschen aktiviert. Darf man das auch als etwas Göttliches ansehen?»
Roland: «Absolut! Ich fasse dies so auf, dass Gott uns bestimmte Selbstheilungskräfte mitgegeben hat.
Auf diese greift Hypnose-Therapie zurück, um diese zu fördern und zu reaktivieren. Das bedeutet, dass Hypnose auf etwas Göttliches zurückgreift.»
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«Das ist wohl einer der wichtigsten Faktoren, denn wir als Hypnose-Therapeuten sind nicht als Heiler anzusehen, sondern helfen den Menschen auf ihre eigenen Ressourcen zurückzugreifen. Der Kunde entscheidet selbst den Weg und den Verlauf der Therapie, wobei wir die Kunden unterstützend begleiten. Das ist auch daran zu erkennen, dass der Kunde nach der Therapie noch weiss, was der Inhalt der Sitzung war und wie sein Thema aufgelöst hat.» (Link zum Video: Kontrollverlust in Hypnose)
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Christoph: «Du erwähntest bereits, dass du selbst bei uns eine Hypnose-Sitzung gemacht hast. Wie hast du diese in Erinnerung?»
Roland: «Es war ein klarer und sehr bewusster Zustand, welchen ich erleben durfte. Ich kann mich noch heute an alles erinnern, da alle Gedanken und Bilder, die im Hypnose-Prozess aufkamen klar sichtbar waren, was eine aktive Aufarbeitung ermöglichte und Blockaden löste, die mit meinem belastenden Thema in Verbindung standen.» Dabei ist es wichtig, dass je nach Verlauf und Thema des Therapieprozesses, die Liebe und Versöhnung im Mittelpunkt stehen, um negative Ereignisse und/oder Konflikte aus der Vergangenheit zu beheben und aufzulösen. Das kann man ebenfalls im Glauben wiederfinden, im Wort Jesus, welches besagt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.»
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Mehr Informationen und dem ganzen Erfahrungsbericht von Roland Wicher findest du im Video: